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Baby – Projekt

„Augenblick mal! Heute Schüler, morgen Eltern? Aber erst wenn ich es will“

Dieses Projekt ist in der Jahrgangstufe 9 zu einem festen Bestandteil geworden. Es wird im Wahlpflichtunterricht (Zuordnung: Unterrichtsfach Biologie) halbjährlich für 10 Schülerinnen oder Schüler (im halbjährlichen Wechsel) angeboten.

Es ist nicht nur wichtig, Jugendliche im Sexualunterricht gut aufzuklären und sie ausführlich über Vor- und Nachteile verschiedener Verhütungsmittel zu informieren, sondern ihnen auch einen Eindruck zu verschaffen, was es heißt, Mutter oder Vater zu werden. Film- und Textmaterialien reichen an dieser Stelle nicht aus, sodass ein Baustein dieses Unterrichtsvorhabens aus dem Babybedenkzeit-Kursus der Evangelischen Jugendhilfe Münsterland gGmbH besteht. Die Schülerinnen bzw. Schüler nehmen nach ausführlicher Einweisung an einem Wochenende einen Babysimulator von insgesamt fünf Simulatoren mit unterschiedlicher ethnischer Gestaltung und entsprechendes Zubehör (u.a. Kinderwagen, Kleidung, Maxi-Cosi) mit nach Hause. Im Umgang mit den Simulatoren, die einem echten Baby sehr ähnlich sehen, steht das Erleben realitätsnaher Erfahrungen mit unterschiedlichen Anforderungen im Vordergrund, die die Schülerinnen und Schüler zu Hause bzw. in ihrem Alltag machen. Das Baby muss regelmäßig gefüttert, gewickelt und beruhigt werden. Dies gilt natürlich auch für die Nächte, da der Simulator nicht abgestellt werden kann und seine Aktionen nach einem Zufallsprinzip ausgelöst werden. Schon mach der ersten Tag und der ersten Nacht werden die Mädchen und Jungen erstaunt sein, wie aufregend und zugleich anstrengend die Versorgung eines Kindes ist; so kann sich eine nicht durchschlafene Nacht vielfältig auf den anstehenden Tag auswirken. Auch die Unsicherheit hinsichtlich der Beweggründe für das Schreien des Kindes bringt sie wahrscheinlich relativ schnell an ihre Belastungsgrenze. Durch diesen Simulator soll bei den Jugendlichen eine verklärte Sicht bzw. Vorstellung im Hinblick auf eine zu frühe Familienplanung abgebaut werden. Bei einer Rückgabe der Simulatoren am Montagmorgen hört man nicht mehr die Äußerungen wie „ist das süß“ oder „das kann doch nicht so schwer sein“, sondern ihnen ist schon nach einem Wochenende klar, was es für sie bedeuten würde, sehr jung Mutter oder Vater zu werden.

Warum hat sich unserer Schule entschieden, diesen Baustein mit ins Schulprogramm aufzunehmen?

In der heutigen Zeit sterben immer noch Säuglinge an einem Schütteltrauma; dies kann u.a. darauf zurückgeführt werden, dass Mütter aber vor allem auch Väter im Umgang mit ihren Kleinkindern nicht geübt sind und sie nicht wissen, wie leicht man einen Säugling schwerwiegend verletzen kann. Mithilfe der Simulatoren kann man ihnen unter anderem deutlich machen, wie sie mit diesen kleinen Wesen adäquat umzugehen haben, denn der Chip des Simulators bringt ein solches Fehlverhalten in der Nachbesprechung ans Tageslicht.

Kurzer Abriss zu diesem Gesamtprojekt:

Nach dem Zeigen des Jugendfilmes Juno (hier geht es um ein junges Mädchen, das Mutter wird und ihr Kind zur Adoption frei gibt), schließt sich der Babybedenkzeit-Kurs direkt an. Zunächst steht das Thema Verhütung im Mittelpunkt. Mit Hilfe eines Verhütungskoffers werden mit den Jugendlichen noch einmal sämtliche Vor- und Nachteile verschiedener Verhütungsmittel herausgearbeitet. Die sich daran anschließenden Bausteine beschäftigen sich dann mi dem Thema Drogen (eingeschlossen Alkoholmissbrauch) in der Schwangerschaft und die Auswirkungen auf den Embryo bzw. Fetus in der Schwangerschaft und die Auswirkungen auf den Embryo bzw. Fetus und die erkennbaren Fehlbildungen bei den Neugeborenen. Dazu werden ihnen auch sogenannte FAS-Babymodelle gezeigt. Außerdem wird die Entwicklung eines Kindes im Mutterleib und bis zum ersten Lebensjahr ausführlich bearbeitet und die Frage behandelt, wie die Grundausstattung für einen Säugling aussieht und welche Kosten im Laufe eines Kinderlebens anfallen? Anschließend erhalten sie die Simulatoren für ein Wochenende oder für zwei Tage und eine Nacht. Anschließend erfolgt dann die Auswertung des Chips. Im Auswertungsgespräch erfahren sie, ob sie sich ausreichend und gut um ihr Kind gekümmert haben. Mit Hilfe der Daten ist ersichtlich, ob die Mädchen und Jungen mit den Babys vorsichtig umgegangen sind oder nicht. Nach der Abschlussstunde schließt sich der zweite Teil des Projektes an. Hier stehen die Besuche einer Frauenärztin aus Steinfurt und Profamilia oder einer anderen Beratungsstelle im Focus, um den Jugendlichen weitere Vorgehensweisen bei evtl. ungewollter Schwangerschaft aufzuzeigen bzw. ihnen deutlich zu machen, dass sie und ihr Partner bzw. ihre Partnerin nicht allein gelassen werden.

IServ
Veranstaltungskalender
  • Keine anstehenden Termine
AEC v1.0.4